PZG.PB Professionelle Zusammenarbeit: <br /> Kooperationen gestalten und beraten im sonderpädagogischen Kontext F26 SOP.003
Nummer: | PZG.PBKB SP A 23.F26 SOP.003 |
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Veranstalter: | PZG.Professionsbereiche |
Leitung: | PZG NN Allgemein |
E-Mail Verantwortliche/r: | |
ECTS-Punkte: | 5 |
Datum: | - |
Raum: | |
Anlassbeschreibung als PDF: |
Lernziele/Kompetenzen
Ich kann die kooperationsbezogenen Aspekte und die entsprechenden Handlungsmöglichkeiten vor einem wissenschaftlich fundierten theoretischen Hintergrund begründen und reflektieren.
Ich kann:
- zentrale Begriffe zur Thematik nennen und eingrenzen: Kooperation, Team, Beratung, Coaching, Vertrauen, ...
- ein systemisches Verständnis des Bildungssystems erläutern und die heilpädagogische Tätigkeiten darin verorten (z.B. im Angebot-Nutzungs-Modell nach Reusser et al., 2013).
- die Kooperation in den strukturellen Rahmenbedingungen beschreiben, analysieren und Impulse zur weiteren Entwicklung anbieten.
- die offizielle Dokumente (DBK Zug, 2012, Unterrichtsteams; DBK Zug, 2016, Richtlinien Besondere Förderung; DBK Zug, 2013, Orientierungshilfe für die gemeindlichen Schulen zur Umsetzung der integrativen Förderung) als Grundlage für die Tätigkeit im Bereich SHP verwenden.
- ein professionelles Rollenverständnis sowie das eigene Professionsverständnis der SHP analytisch reflektieren (Steppacher et al., 2019).
- Stufen der Kooperation (Gräsel et al., 2006; Pröbstel & Soltau, 2012) erläutern und analytisch verwenden.
- die Wirkung unterschiedlicher Formen des co-teaching (Moser Opitz et al., 2021) zur Analyse und Reflexion von Kooperationsformen verwenden und einsetzen.
- Modelle für Typologien in der Zusammenarbeit (z.B. Habitus von Fachpersonen für schulische Sonderpädagogik nach Kreis (2015) oder das Modell der neun Teamrollen nach Belbin (2011) zur Analyse und Reflexion von Kooperationsformen verwenden und einsetzen.
- ... nach Interesse eigene Ziele zur Kompetenz formulieren.
Ich kann im Zusammenhang mit Fragen, die sich im Rahmen der sonderpädagogischen Massnahmen stellen, eine Beratungs- und Unterstützungstätigkeit ausüben.
Ich kann:
- Phasen des Beratungsprozesses beschreiben und diese in Analysen beiziehen.
- die lösungsorientierte Beratung erläutern und diese in einem Gespräch anwenden.
- Techniken der Beratung nennen (z. B. Systemische Fragen, Skalierung, Perspektivenwechsel, LOA-Fragen, Timeline etc.) und differenzieren und weise ein Methodenrepertoire auf (lösungsorientierte Beratung (z.B. Bamberger, 2022), Supervision (z.B. Schubert et al., 2019), Intervision und kollegiale Beratung (z.B. Schnebel, 2012; Steiger & Lippmann, 2013), Mediation (z.B. Schubert et al., 2019), Coaching (z.B. Rauen, 2021; Roth & Ryba, 2022; Ryba & Roth, 2019; Schubert et al., 2019).
- ... nach Interesse eigene Ziele zur Kompetenz formulieren.
Ich kann mit allen beteiligten Akteuren und Institutionen regelmässig die interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie die Teamarbeit aktiv pflegen.
Ich kann:
- Kooperations- und Beratungsgespräche professionell planen, durchführen und reflektieren.
- Herausforderungen in der interdisziplinären Zusammenarbeit analysieren und lösungsorientiert angehen.
- Modelle der Teamentwicklung als Reflexionsinstrumente zur Analyse beiziehen (z.B. Philipp, 2014).
- Merkmale und Bewertung der Kooperation zwischen sonderpädagogischem Personal und Lehrpersonen in inklusiven Unterrichtssettings nennen und einschätzen (z.B. Gebhart et al., 2014)
- Möglichkeiten der Teamentwicklung für die Zusammenarbeit in die Reflexionen aufnehmen (z.B. Kauffeld, 2019)
- ... nach Interesse eigene Ziele zur Kompetenz formulieren.
Ich kann die eigenen persönlichen, sozialen und beruflichen Fähigkeiten reflektieren, allenfalls ändern oder ausbauen, wobei eine positive Haltung angestrebt und aufrecht erhalten wird.
Ich kann
- meine kommunikativen Kompetenzen für den Berufsalltag weiterentwickeln,
- den Einfluss von Welt- und Menschenbildern auf die pädagogische Grundeinstellung ergründen und die daraus resultierenden Verhaltensweisen und in der Zusammenarbeit erkennen und kritisch reflektieren.
- das eigene pädagogische Weltbild und die daraus resultierende Grundeinstellung in Kooperations- und Beratungsprozessen ergründen und kritisch reflektieren.
- die eigenen kommunikativen Kompetenzen theoriebasiert optimieren und anwenden.
- situativ angepasst kompetent mit Feedback umgehen.
- ... nach Interesse eigene Ziele zur Kompetenz formulieren.
Ich kann die für die Profession der schulischen Heilpädagogik zentralen Kompetenzbereiche benennen, die Kooperation darin verorten und mögliche Herausforderungen einschätzen.
Ich kann
- die Kompetenzfelder der Ausbildung im Zusammenspiel mit dem Arbeitsfeld der schulischen Heilpädagogik beschreiben und darin die Kooperation sowie die Beratung verorten (z.B. Joller-Graf & Sturny-Bossard, 2010).
- die offiziellen Dokumente für die Zusammenarbeit in der Schule sowie die sonderpädagogischen Bereiche beiziehen und verwenden (z.B. DBK, 2010).
- Die herausfordernden Spannungsfelder, welche durch die Integration von Lernenden mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf entstehen, beschreiben und die Grundaufträge für Lehrpersonen und SHP als gemeinsame, sich ergänzende Verantwortung zur Bildung aller klären (z.B. Steppacher et al., 2019).
- Aspekte der sonderpädagogischen Profession für die Weiterentwicklung von Schule und Unterricht zum Gelingen der Integration beschreiben und einbringen (z.B. Sahli et al., 2017).
Modulbeschreibung
Schulische Heilpädagog*innen (SHP) sind in ein komplexes, multiprofessionelles Netz mit unterschiedlichen Erwartungen und Ansprüchen eingebunden. Für eine gelingende Inklusion brauchen Lehrpersonen die Unterstützung von Fachpersonen wie Schulische Heilpädagog*innen, Schulpsycholog*innen, Schulsozialarbeiter*innen, Psychomotoriktherapeut*innen und weiteren Akteur*innen im schulischen Umfeld.
Im Modul wird darauf fokussiert, wie eine gewinnbringende, interdisziplinäre Kooperation gestaltet und wie die eigene Expertise in die Zusammenarbeitskontexte eingebracht werden kann. Es kann ein Methodenrepertoire erarbeitet werden, welches es möglich macht, in unterschiedlichen Settings professionell agieren und reagieren zu können. Hierzu stehen die Beratungskompetenzen im Zentrum. Die entsprechenden Ausbildungsteile sind auf eine hohe Lösungsorientierung und eine personenbezogene, positive Haltung ausgerichtet. Kontextbedingungen durch kantonale und gemeindliche Rahmenbedingungen und Konzepte für die heilpädagogische sowie kollegiale Arbeit können berücksichtigt werden und in die Überlegungen einfliessen. Rollenfragen und das eigene Berufsverständnis als SHP werden reflektiert.
Das Modul wird als digital flipped- & blended-learning-Seminar angeboten. Es findet ein Angebot statt zwischen Einzelarbeit, Team- oder Gruppenarbeit (selbstorganisiert), freiwilligen Besprechungsangeboten in Gruppen mit dem Dozenten (6-12 x à 90’) und bei Bedarf individuelle Besprechungsangebote mit dem Dozenten sowie zwei obligatorischen Präsenztagen am Ende des Moduls.
Bibliographie
Literatur
Bamberger, G. G. (2022). Lösungsorientierte Beratung: Praxishandbuch. (6. Auflage). Beltz.
DBK Direktion für Bildung und Kultur. (2013). Orientierungshilfe für die gemeindlichen Schulen zur Umsetzung der integrativen Förderung. Kanton Zug.
Kauffeld, S. (2019). Arbeits-, Organisations- und Personalpsychologie für Bachelor (2., überarbeitete Auflage). Springer Berlin Heidelberg.
Philipp, E. (2014). Multiprofessionelle Teamentwicklung: Erfolgsfaktoren für die Zusammenarbeit in der Schule. Beltz.
Rauen, C. (Hrsg.). (2021). Handbuch Coaching (4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage). Hogrefe.
Reusser, K., Stebler, R., Mandel, D., & Eckstein, B. (2013). Erfolgreicher Unterricht in heterogenen Lerngruppen auf der Volksschulstufe des Kantons Zürich. Wissenschaftlicher Bericht. Universität Zürich, Institut für Erziehungswissenschaft.
Roth, G., & Ryba, A. (2022). Coaching, Beratung und Gehirn: Neurobiologische Grundlagen wirksamer Veränderungskonzepte (5., durchgesehene und um ein Vorwort erweiterte Auflage, 2022). Klett-Cotta.
Ryba, A., & Roth, G. (2019). Coaching und Beratung in der Praxis: Ein neurowissenschaftlich fundiertes Integrationsmodell. Klett-Cotta.
Schnebel, S. (2012). Professionell beraten: Beratungskompetenz in der Schule (2., erg. Aufl). Beltz.
Schubert, F.-C., Rohr, D., & Zwicker-Pelzer, R. (2019). Beratung: Grundlagen – Konzepte – Anwendungsfelder. Springer Fachmedien Wiesbaden.
Steppacher, J., Lienhard-Tuggener, P., & Schriber, S. (2019). Zusammenarbeit in der integrativen Schule. Hochschule für Heilpädagogik Zürich.
Prüfungsleistung
Mündlicher LN: Beratungsgespräch/Rollenspiel: An den Präsenztagen werden in Gruppen Beratungsgespräche/Rollenspiele durchgeführt, in welchen die Erkenntnisse aus den Themenbereichen sicht- & hörbar in Gesprächen eingebracht werden sollen. In ad hoc Gruppen werden Beratungsgespräche gespielt/besprochen, in welchen konkrete, jedoch fiktive Alltagssituationen (Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team) zu den im Modul erarbeiteten Themen aufgenommen werden (Fallbeispiel), welche während der Modulphase entwickelt wurden. Hierbei liegt der Fokus auf dem lösungsorientierten Beratungsgespräch. Die Termine der Präsenztage sind im Evento ersichtlich. Es wird 100%-ige Anwesenheit erwartet.
Schriftlicher Anteil: Lernjournal: In einem Lernjournal findet eine individuelle Auseinandersetzung mit den Themenbereichen statt. Das Lernjournal spiegelt das Vorgehen sowie den Lern- und Arbeitsprozess während der Modulphase. Zentral ist hierbei die Literatur- und Quellenliste, welche aufzeigt womit sich die Person auseinandergesetzt hat. Alle bearbeiteten Materialien sollten im Lernjournal aufgelistet, verarbeitet und reflektiert werden. Dies wird auch im Sinne einer stetig wachsenden Sammlung des eigenen Wissens gedacht (eigene Wissensmediathek).
Eintrittsbedingungen
Modul Konzepte der Inklusion: Tragfähiger Unterricht erfolgreich absolviert